Die Innere Medizin ist das medizinische Fachgebiet, das sich mit den Krankheiten der Erwachsenen befasst, so wie ein Kinderarzt ein Spezialist für die ganz Kleinen oder ein Geriater für die ganz Alten ist. Als Internisten decken wir also die Altersspanne von etwa 16 bis 75 Jahren ab, wobei dies keine sehr harten Grenzen sind.

Internisten sind darin geschult, besonders komplexe oder multisystemische Erkrankungen zu behandeln, mit denen sich Spezialisten für Erkrankungen einzelner Organe möglicherweise nicht wohl fühlen. Sie können gebeten werden, sich mit undifferenzierten Befunden zu befassen, die nicht ohne weiteres einem einzelnen Organ zugeordnet werden können, wie z.B. Dyspnoe, Müdigkeit, Gewichtsverlust, Brustschmerzen, Verwirrtheit oder veränderte Bewusstseinszustände. Internisten behandeln schwerwiegende akute Erkrankungen, die bei einem Patienten mehrere Organsysteme gleichzeitig betreffen, und sie können mehrere chronische Krankheiten oder „Komorbiditäten“ behandeln, die ein einzelner Patient haben kann.

Internisten verfügen nicht über weniger Fachwissen als Fachärzte für einzelne Organe, sie sind vielmehr für die spezielle Aufgabe der Betreuung von Patienten mit mehreren gleichzeitigen Problemen oder komplexen Begleiterkrankungen ausgebildet.

Wenn Sie also Krankheitssymptome haben, sich aber nicht sicher sind, was die Ursache dafür ist, oder wenn Sie einen Spezialisten für einzelne Organe ohne Erfolg konsultiert haben, ist es wahrscheinlich die beste Wahl, einen Spezialisten für Innere Medizin zu konsultieren.

Wenn Sie die Innere Medizin mit Allgemeinmedizinern und medizinischen Subspezialitäten wie Kardiologen, Gastroenterologen oder Ärzten für Atemwegserkrankungen vergleichen, dann kann das Tauchen als erklärende Metapher dienen.

Wie ein Schnorchler, der nahe an der Oberfläche schwimmt, aber leicht in kleine Pools eintauchen kann, würde ein Allgemeinmediziner gewöhnliche Krankheiten bei Erwachsenen wie „Erkältung“, „Verdauungsstörungen“, aber auch „Diabetes“ einschließlich „Wunden an den Beinen“ beurteilen und behandeln und sich an solche Probleme auch bei pädiatrischen Patienten heranwagen oder einfache gynäkologische Tests wie PAP-Abstriche und ähnliches durchführen.

Dabei kann der Allgemeinmediziner auf komplexere Probleme aufmerksam werden, die außerhalb seiner Reichweite liegen – so wie der Schnorchler vielleicht eine interessante Form tief im Wasser sieht und sich fragt, ob es sich um ein Schiffswrack, ein Riff oder etwas ganz anderes handelt.

Der Internist wäre dann so etwas wie ein Taucher, der eine Lizenz hat, viel tiefer zu tauchen. Ein Internist, der sich auf erwachsene Patienten konzentriert, kann gründliche Untersuchungen durchführen, um eine angemessene Differenzialdiagnose zu stellen. Bei einem Patienten mit Schmerzen in der Brust kann der Schmerz vom Herzen, von der Lunge, vom Magen, von der Wirbelsäule, vom Brustbein oder von den Rippen ausgehen – und jede dieser Ursachen kann anders behandelt werden, manche schließen sich sogar gegenseitig aus. Um bei unserer Tauchermetapher zu bleiben, wäre der Internist wie ein Taucher, der nicht nur tief genug tauchen kann, um zu sehen, dass es sich tatsächlich um ein Schiffswrack handelt, sondern der auch den Namen des Schiffes lesen kann und weiß, wie es an diesen Ort gekommen ist.

Wenn ein solcher Taucher jedoch einen Tresor im Inneren des Wracks finden würde und wissen wollte, ob sich darin etwas Wertvolles befindet, müsste er sich Unterstützung von Tauchern mit noch mehr Ausrüstung holen. In der Medizin wäre dies die Aufgabe der Unterspezialisten, wie Kardiologen oder Gastroenterologen. Wenn der Internist festgestellt hat, dass die Brustschmerzen seines Patienten auf eine Erkrankung des Herzens zurückzuführen sind, wird möglicherweise ein Kardiologe hinzugezogen, der ein Koronarangiogramm durchführt, um den Ort einer Koronarblockade sichtbar zu machen und zu entscheiden, ob diese allein mit Medikamenten oder mit Hilfe eines Ballons und eines Stents beseitigt werden kann oder eine Bypass-Operation erforderlich ist.

So kann ein Internist erwachsenen Patienten dabei helfen, eine Diagnose oder die Ursache ihrer Symptome zu ermitteln, kann sie oft behandeln, braucht aber manchmal für den allerletzten Schritt die Hilfe eines enger spezialisierten Kollegen.